MW:M 2018: (Wo)men or machine – wer ist kreativer?
Die MW:M Convention hat sich in diesem Jahr im Vergleich zum letzten an einem Plus von 50 Prozent mehr Besuchern erfreut. Im Zentrum der rund 80 Keynotes, Panels und Workshops der 140 Speaker stand die Frage, wie Musik in Zukunft kreiert, produziert, vermarktet und rezipiert wird. Die 1.500 Fachbesucher*innen aus der Kreativwirtschaft netzwerkten und diskutierten an zwei Tagen über zentrale Themen, wie Songwriting mit Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality als neues Konzerterlebnis, veränderte Hörgewohnheiten durch Streaming, die Blockchain als zukunftsorientiertes Monetarisierungsmodell für Künstler*innen, neue Lösungsansätze für eine gerechtere und integrative Musikindustrie sowie New Work und neue Geschäftsfelder in der digitalen Musikwirtschaft. Und damit ging es auch um gute Ideen, unsere Arbeitswelt von morgen zu gestalten. Eine spannende, vielseitige und inspirierende Musikkonferenz!
Schöne neue Welt
Hologramme wie „Hatsune Miku“ aus Japan füllen Konzertsäle und werden zum Internet-Hype, User singen mit ihren Lieblingsstars via App im Duett, künstliche Intelligenz komponiert ganze Alben, Algorithmen sagen den nächsten Sommerhit vorweg (ok! So schwer ist das zugegeben nicht), Musik passt sich den eigenen Hirnströmen – und damit der individuellen Verfassung und Situation an – und Handschuhe werden zum Instrumenten. So futuristisch das in manchen Ohren klingen mag, wir befinden uns in einem riesigen Testlabor für neue Technologien. Und immer stellt sich die Frage, wie wird sich Musik in Zukunft verändern? Wie wollen wir unsere Zukunft mit neuen Technologien gestalten? Und was für neue Möglichkeiten ergeben sich für unseren Arbeitsalltag in der Musikwelt?
Ian Forrester gab spannende Impulse zur Zukunft von Film, Rundfunk und Podcast. Die Verbindung der alten Broadcasting-Welt mit neusten Technologien, öffnet völlig neue Möglichkeiten des Geschichtenerzählers. Heißt: Content basierend auf der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Vorlieben. Die persönlichen Daten, die die Ausgangsbasis bilden, stammen übrigens aus der eigenen Musiksammlung oder Profilabfragen. Transmedia Storytelling 2.0 – das Smartphone macht’s möglich.
Wenn es nach Alex Jabobi, dem Macher des Podcastes „With Love and Data“ geht, ist künstliche Intelligenz übrigens nicht in der Lage kreativ zu sein: „Malen nach Zahlen ja! Kreativ ? Nein, nicht in nächster Zeit! Maschinen unterstützen Kreativität! Ach und für alle die nochmal das ein oder andere Nachhören wollten, schaut mal bei Soundcloud vorbei.