Europa. War früher eine Selbstverständlichkeit und muss heute scheinbar wieder erklärt werden. Warum? Weil so viele Menschen den Wert eines Kontinents mit offenen Grenzen plötzlich anzweifeln, in dem sich Menschen ohne Reisebeschränkungen, aber mit einem gemeinsamen Konsens von Werten bewegen können.
Babylon Europa
Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich mich so sehr darüber freue, dass wir mit dem Fachhandel für Ereignisse das unvergleichliche Ereignis BABYLON EUROPA gestalten und produzieren dürfen. Denn wenn das der Grund wäre, dann würden wir uns ja schon in einer Verteidigungshaltung befinden. Aber wir fühlen uns, als ob wir in Feierlaune sind, wann immer wir mit Europa zu tun haben.
Europa, das ist für mich zum Beispiel die Erinnerung an das Festival Printemps de Bourges in Frankreich, auf dem ich in den Neunzigerjahren Künstler*innen wie Rachid Taha, Sergeant Garcia oder auch Asian Dub Foundation live entdecken und erleben durfte, die Musik machten, die mir bis dahin komplett unbekannt war. Musik, die sich aus vielen verschiedenen Sounds, Sprachen und kulturellen Bausteinen zusammensetzt. Deren Message verständlich ist, auch wenn man im ersten Schritt die Sprache nicht spricht. Musik, die trotzdem gar nicht unbedingt weltweit vermarktet werden will – oder zumindest nicht so glattpoliert ist, dass man den Eindruck haben könnte, hier soll nur der kleinste Nenner von Massengeschmack bedient werden. Nein, es geht um Musik und andere popkulturelle Ausdrucksformen, die eine Herkunft haben und eine lokale Verankerung. Kunst, die aber auch darüber spricht, dass Menschen, Sounds, Worte und Bilder sich frei bewegen, reisen und durchs Netz geschickt werden können. Kunst, die von Freiheit, Toleranz und den Grundbedürfnissen menschlicher Würde spricht.
All das steckt für mich in Europa. Im besten Sinn und in jedem Tag. Und natürlich auch in Babylon Europa.
Ich freue mich auf das babylonisch-europäische Sprachgewirr und auf ein spannendes Programm am 15. Mai im TIPI AM KANZLERAMT. Vielen Dank an EUNIC für die Idee und das Vertrauen in unsere Fähigkeiten, einen wirklich europäischen Abend zu gestalten.