#1heit – Das Konzert
Mehr als 70.000 Menschen kamen am 3. Oktober zum Brandenburger Tor, um gemeinsam die Einheit zu feiern. Gemeinsam. Aufmerksam. In Frieden. Mit offenen Augen und Ohren für jede und jeden der über 120 auftretenden Künstlerinnen und Künstler. So kann man einen sogenannten Nationalfeiertag eben auch angehen…
Für den Fachhandel für Ereignisse, der gemeinsam mit Fetsum und Teddy vom Peace X Peace Festival den Abend gestalten durfte, ist dies ein bleibendes Erlebnis. Denn seit langer Zeit beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Beitrag Musik und Entertainment zu gesellschaftlichen oder politischen Diskussionen leisten kann. Fragen uns, wer die Stimme erhebt, die eigene Popularität und Reichweite nutzt, damit die Dinge nicht so bleiben, wie sie sind.
In einer bedrohlichen Zeit, in der viel zu viele Menschen aus Kalkül, Angst, Wut die Spaltung suchen, sich abgrenzen und andere ausgrenzen, haben wir mit #1heit – Das Konzert die 1heit gefeiert, die für uns nicht aufgehört hat am 3. Oktober 1990 als Kohl und De Maizière einen Vertrag unterzeichneten. 1heit ist für uns vielmehr etwas, das jeden Tag erlebt, erarbeitet und zusammen gehalten werden muss.
Die Helden der #1heit
Darum haben wir auch Heldinnen und Helden der 1heit auf die Bühne geholt und ihnen die Aufmerksamkeit und den Applaus geschenkt, den sie für ihre meist ehrenamtliche Arbeit mehr als verdienen. Menschen, die andere Menschen retten, ihnen etwas beibringen oder die verhindern wollen, dass ein ganzer Landstrich von Menschenverachtung geprägt wird: Jamel rockt den Förster, SOS Mediterrannée und BÄM Drumline Berlin sind nur drei von ganz vielen Projekten, für die wir gemeinsam mit der Spendenplattform Musik Bewegt Lärm gemacht haben.
„Dass Menschen, die selbst oder deren Eltern aus unterschiedlichsten Ecken der Welt aus unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland kamen, jetzt als Künstler*innen in Deutschland die 1heit vor dem Brandenburger Tor und einem außergewöhnlichen Kunstwerk von JR feiern dürfen, ist für uns ein ganz wichtiges Zeichen.“
Überwältigend ist der Support, den wir von den Künstlerinnen und Künstlern erhalten haben und die sich mit uns auf ein musikalisches Abenteuer begeben haben, das es so noch nie gab und nie wieder geben wird: Dass Nena, Samy Deluxe, Namika, Philipp Poisel, Afrob, Megaloh, Patrice, Meute, das Moka Efti Orchester, BÄM, Teddy Comedy, Dellé und der Berliner Chorverband auf einer Bühne stehen mit einer Allstar Band und dem syrisch-deutschen Orchester SEPO ist für uns künstlerisch herausragend – und sollte kulturell die Normalität darstellen. Dass Menschen, die selbst oder deren Eltern aus unterschiedlichsten Ecken der Welt aus unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland kamen, jetzt als Künstler*innen in Deutschland die 1heit vor dem Brandenburger Tor und einem außergewöhnlichen Kunstwerk von JR feiern dürfen, ist für uns ein ganz wichtiges Zeichen.
Und wir sind stolz, dass wir mithelfen konnten, dieses Zeichen zu setzen.
Fotos: Jim Kroft