Reeperbahn Festival 2020 – Gesellschaftliches Engagement und eine klare Haltung sind für den Fachhandel wichtige Eckpunkte im Leben und in der täglichen Arbeit. In den vergangenen 3 Jahren haben wir die popnpolitics-Plattform auf’s Reeperbahn Festival gebracht. In diesem Jahr fordern die Begleitumstände eine Verdichtung und lassen kein so umfangreiches Programm zu. Daher haben wir uns für den Festival-Samstag auf drei Themen konzentriert, die wir für wichtig und unausweichlich halten. Ein globaler Plan, wie sich das Club- und Kulturleben nach dem Lockdown erholen kann. Ein wichtiger Impuls zur Unterstützung der Seenotrettung. Und ein Blick in die Zukunft einer nachhaltigen, grüneren Veranstaltungswirtschaft. Das “engagierte” Gesprächsprogramm findet im Future Dome im Festival Village statt. Dieser ist dieses Jahr deutlich größer als in den Vorjahren ausfallen wird, und ist für das Festival Publikum vor Ort zugänglich.
Reeperbahn Festival 2020 – Here we go:
12:45 – 13:30 Uhr
„Verantwortung tragen“ – Eine Kampagne für die Seenotrettung
Die Berliner Kreativagentur DOJO bringt mit ihrer Initiative #Verantwortungtragen jedes Jahr zur Fashion Week Designer*innen und Labels für eine soziale Kollektion zusammen. Damit soll gemeinsam auf gesellschaftliche und humanitäre Missstände aufmerksam gemachet werden.
In diesem Jahr unterstützen sie die Arbeit von Sea-Watch. Die zivile Seenotrettungsorganisation ist 2014 aus einer Initiative von Freiwilligen entstanden. Diese Freiwilligen konnten dem Sterben von Menschen auf der Flucht im Mittelmeer nicht mehr länger tatenlos zusehen. In den letzten 5 Jahren war der Verein an der Rettung von über 38.000 Menschen beteiligt.
In der Talkrunde stellen Fabian Melber, Field Media Coordinator bei Sea-Watch, Marija Stojanovic, Leitung der DOJO Siftung, der DOJO Geschäftsführer Kreation Joachim Bosse sowie der Musiker MAJID, der selbst 2015 über die Ägäis nach Deutschland flüchtete, die Initiative vor, geben Einblicke in die Arbeit von Sea-Watch und erklären, wie Mode und Aktivismus zusammenpassen. Vor allem die Fragen, wieso Solidarität zu zeigen aktuell wichtiger ist denn je, und warum es der Initiative ein besonderes Anliegen ist, junge Menschen für politische Themen und Teilnahme zu begeistern, stehen im Vordergrund.
Musikalischer Akt: MAJID
Der Nachmittag:
15:15 – 16:00 Uhr
A Global Nighttime Recovery Plan – Sichere und machbare Strategien für den Neuanfang
Präsentation von Lutz Leichsenring, Clubcommission Berlin
Der Global Nighttime Recovery Plan (GNRP) ist ein gemeinschaftlicher, praktischer Leitfaden für Städte. Diese versuchen, den besten Weg zu finden, um eine sichere und durchführbare Strategie zur Wiedereröffnung und Reaktivierung ihrer kreativen und nächtlichen Wirtschaft zu entwerfen und umzusetzen.
In vielen Städten werden Clubs, Veranstaltungsorte und andere Versammlungsstätten wahrscheinlich als letzte wiedereröffnet. Dies macht die nächtliche Kulturwirtschaft sehr anfällig. In dem Maße, wie wir beginnen, uns von der Abriegelung zu lösen, müssen wir neu überdenken, wie städtische Systeme mit der anhaltenden Bedrohung durch COVID-19 koexistieren – und diese Systeme müssen sich bis in die Nacht hinein erstrecken.
Global Nighttime Recovery Plan
18:30 – 19:15 Uhr
Zukunftsfähigkeit: Jetzt! – Ein Action-Plan für die Veranstaltungswirtschaft in Hamburg
Presented by Green Events Hamburg
Speaker*innen
- Suntke Garbe, Projektleitung & Organisationsentwickl., Kopf & Steine, Deutschland
- Björn Hansen, Veranstalter, Morgenwelt GmbH Futur2Festival, Deutschland
- Helen Schepers, Umweltwissenschaftlerin, Green Events Hamburg, Deutschland
Green Events Hamburg war auf der Zielgeraden: eine zukunftsfähige und nachhaltige Veranstaltungslandschaft in Hamburg mit rund 200 Akteur*innen aus der städtischen Verwaltung und der Veranstaltungsbranche verbindlich im öffentlichen Raum etablieren. Handlungsfelder sollten 2020 gemeinsam mit über 25 Praxispartnern – vom Reeperbahn Festival über den CSD bis zum Hella Halbmarathon – sowie einem Team aus über 10 Berater*innen auf Praxistauglichkeit getestet werden. Und dann kam Corona… Nach einer kurzen Neuorientierung sagten –fast– alle: „wir wollen daran weiterarbeiten. Wir nutzen die Krise als Chance, um über eine Veränderung nachzudenken und den Weg dahin zu ebnen.“ Doch wie kann das gehen? In diesem Panel berichten Projektpartner*innen davon, warum gerade die Krise das Engagement für die Gesellschaft weckt und wie ein „niemals aufgeben“ gelingen kann. Berater*innen und Student*innen von der Leuphana Universität weiten den Blick nach außen und geben Anregungen, wie Hürden genommen werden.